Zum Stressmanagement

Resilienz und ihre Bedeutung

Der Begriff Resilienz ist aus dem lateinischen Wort resilire hergeleitet und bedeutet „zurückspringen, abprallen“. Ursprünglich wurde der Begriff in der Physik, in der Werkstoffkunde verwendet und umschreibt die Fähigkeit eines Systems oder Gegenstandes sich gegenüber inneren oder äußeren Einflüssen so zu verhalten, dass es bzw. er in der Lage ist, wieder in seinen Ursprungszustand zurück zu kehren. Beispiele dafür sind: Gummiband, Luftballon oder Schwamm. Im Kontext mit Stressmanagement oder der Bewältigung von herausfordernden oder krisenbehafteten Situationen verstehen wir unter Resilienz innere Stärke oder Widerstandskraft. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen schwierige Lebenssituationen ohne dauerhafte Beeinträchtigung oder sogar gestärkt zu überstehen und diese Situationen als Anlass für die eigene persönliche Weiterentwicklung zu nutzen.

Mit anderen Worten:

Resilienz ist das Immunsystem der Psyche!
Die Resilienzforschung hat verschiedene sogenannte Schutzfaktoren oder auch Resilienzschlüssel heraus gearbeitet. Diese Schutzfaktoren sorgen dafür, Risikofaktoren abzufedern und Dich vor einer nachhaltigen Belastung und Überforderung zu schützen. Sie helfen Dir dabei, Krisensituationen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Die verschiedenen Resilienzschlüssel stützen sich gegenseitig und Du kannst sie unabhängig voneinander bearbeiten. Als Erstes lohnt es sich genau so wie beim Stressmanagement bewusst hinzuschauen, das heißt, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Schutzfaktoren bei Dir bereits gut ausgeprägt sind und auf welche Du im Falle eines Falles bewusst zugreifen kannst. Ebenso kannst Du Dir vornehmen, einzelne Resilienzschlüssel bewusst prophylaktisch zu stärken, da resiliente Menschen unempfindlicher auf Belastungen reagieren und in schwierigen Situationen schneller handeln.

Die Resilienzschlüssel sind:
• Akzeptanz
- akzeptiere, was Du nicht ändern kannst
• Verantwortungsübernahme
- Du übernimmst bewusst die Verantwortung für Dich und Dein Handeln
• Zukunftsorientierung
- wie soll meine Zukunft aussehen?
• Lösungsorientierung
- welche verschiedenen Lösungsmöglichkeiten siehst Du?
• Optimismus
- der feste Glaube daran, dass alles wieder gut wird
• Netzwerkorientierung
- Austausch mit Freunden, Familie, Personen in der gleichen Situation
• Selbstwirksamkeit
- Überzeugung, dass Du diese schwierige Situation meistern wirst und genug Kraft und Ressourcen dafür zur Verfügung hast
• Erholung
- Ruhephasen und Entspannung gönnen

Eine kleine Übung:

Mache Dir Deine bereits vorhandenen Ressourcen bewusst, indem Du folgende Fragen für Dich beantwortest:
• Welche der oben genannten Resilienzschlüssel sind bei Dir bereits gut ausgeprägt und haben Dir in der Vergangenheit bei der Bewältigung von schwierigen Situationen geholfen?
• An welchen Resilienzschlüsseln möchtest Du noch arbeiten?